Occupy – David Graeber fordert das bedingungslose Grundeinkommen

Bekannt durch sein Buch:

Schulden: Die ersten 5000 Jahre. David Graeber erzählt die Geschichte der Menschheit  als eine Geschichte der Schulden als eines moralischen Prinzips, das nur die Macht der Herrschenden stützt. Seit der Erfindung des Kredits vor 5000 Jahren treibt das Versprechen auf Rückzahlung Menschen in die Sklaverei. Nachdenkenswert.

Von Leitschafen und anderen Menschen

„Der Narzissmus liegt allen schweren psychischen Erkrankungen zugrunde.“ Erich Fromm-Die Kraft der Liebe

Ich möchte eine Geschichte erzählen. Wahrscheinlich ist sie voller Lügen. Aber gelogen ist sie nicht. Es steckt Wahrheit in ihr, vielleicht sogar eine ganze Menge. Okay, ich war nicht dabei, aber ist das wirklich so wichtig?

Die Geschichte ging wohl so. In St.Anton im österreichischen Vorarlberg lief eine Schafherde direkt in ein Sportgeschäft. Ca 70-80 Schafe bedrängten die anwesenden Kunden und Angestellten. Einiges Chaos entstand und wohl auch so etwas wie eine Geruchs- Lärm-  und Schmutzbelästigung, was leicht nachzuvollziehen ist. Die Umstehenden waren amüsiert, der Ladenbesitzer dagegen nur mäßig erfreut. Was war passiert?

Es lag wohl am Leitschaf. Das Leitschaf, das möchte ich noch einflechten, folgt als erstes Tier dem Hirten. Der Hirte hat es schon als Lamm an sich gewöhnt und auch etwas verwöhnt. Es genießt durch die herausgehobene Beziehung gewisse Privilegien. So folgt es dem Hirten blind.  Als ‚das  Leitschaf ‚ geht es der Herde voraus und alle anderen Schafe folgen ihm nach.

Ob das dumm ist?  Ich weiß es nicht, das ist ein sehr menschlicher Blick. Man könnte nun sagen, nun ja, Menschen sind schließlich ursprünglich auch Tiere und eigentlich immer noch Herdenwesen. Oder umgekehrt. Wie auch immer.

Das Leitschaf lief also an der verspiegelten Eingangstür des Sportladens vorbei…

Moment, das ist öde, hör ich die geneigten Leser raunen.

Richtig, das Leitschaf braucht natürlich einen Namen. Nennen wir es Karl-Theodor. Karl-Theodor ist eine imposante Erscheinung: 80 Kilo schwer und ein sehr dickes Fell. Es ist sich seiner hervorgehobenen Stellung sehr bewußt.

Karl-Theodor lief also an der verspiegelten Eingangstür des Ladens vorbei und erblickte sich selbst darin. Was er sah, gefiel ihm. Er blieb stehen, die automatische Tür öffnete sich und gab den Blick frei auf eine noch größere Spiegelfront im hinteren Bereich des Verkaufsraumes. Ich weiß nicht was Karl-Theodor in diesem Moment empfand und ich weiß auch nicht, ob er sich selbst im Spiegel erkennen konnte, aber ich kann es mir vorstellen. Er war zunächst irritiert. Da war ein Schaf, so prächtig wie nur er selbst.

Im nächsten Augenblick war dieses Schaf schon etliche Meter weiter entfernt. Wie konnte das sein? Dieses Schaf ging ihm voraus, ihm dem Leitschaf! Kein Hirte war da, an dem er sich orientieren konnte.  Er stand nun immer noch ganz vorne und hinter ihm seine Herde, aber  vor ihm war nun dieses andere Schaf. Seine Selbstgewißheit schmolz dahin wie Schnee in einem Hochofen. Das musste ein mächtiges Schaf sein. Ihm wurde klar, dass er fortan nicht mehr das Leitschaf sein konnte. Und wenn das so war, dann musste er dem neuen Leitschaf folgen. Und er tat es und mit ihm,wie immer, der Rest der Herde.

Schafe

Erst das beherzte Eingreifen des Hirten, der Karl-Theodor an den Hörnern wieder aus dem Laden zog, gab ihm seine Gewißheit und Stellung wieder zurück.

Was das bedeuten soll?

Ich weiß es auch nicht; nur so viel:

Ein kurze Geschichte der CDU/CSU/SPD/GRÜNEN würde ich auch so erzählen. Die Frage ist nur wer ist der Hirte?

BGE Radltour

Radler für das BGE  

“Der internationale Kongress der Grundeinkommensbefürworter (BIEN) in München  ist Anlass für einen Aktionstag am 8.September in Nürnberg“

Am  8. September trifft eine Gruppe von Radfahrern aus Hamburg in Nürnberg ein, wo sie von einem Bündnis Nürnberger Grundeinkommensbefürwortern (alt.-initiativen) am Jakobsmarkt willkommen geheißen wird.  Ziel der Radfahrer ist der internationale Kongress „Wege zum Grundeinkommen“ in München. Mit einem gemeinsamen Zug und einer „Krönungswelle“ durch die Fußgängerzone bis zum Kornmarkt machten sie auf die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens aufmerksam.

Die Nürnberger BGE –Gruppen fordern das Grundeinkommen als  Menschenrecht, in einer Gesellschaft, die für alle da ist. Ein Stand an der Straße für Menschenrechte in Nürnberg ( Kornmarkt/Kartäusergasse)

informiert über das Grundeinkommen. Thomas Reichmann, Sprecher der Gruppe, erläutert

:“ Wir setzen uns für ein emanzipatorisches Grundeinkommen ein, dass jedem Mitglied der politischen Gemeinschaft bedingungslos ein teilhabesicherndes Auskommen garantiert, eben weil er ein Mensch ist. Wie verstehen das als grundlegendes Menschenrecht.“  ….

“Wir erleben derzeit in Deutschland und in ganz Europa nicht nur eine Krise der Schulden, sondern insbesondere eine Krise der klassischen Erwerbsarbeit. Wenn die Erwerbsarbeit kein gütliches Auskommen mehr sichern kann, wenn die solidarischen Sozialversicherungen und Rentensysteme ausbluten und wenn es nur noch um den fatalen Wettlauf um die nächste Kürzung bei Lohn- Sozial- und Bildungsausgaben geht, dann können wir diese Krise mit den jetzigen Mitteln nicht bewältigen.  Wir müssen Auswege aus diesen Krisen finden, die Chancen hierfür bietet die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. Geld ist da – es muss aber anders verwendet werden.”

Viele Teilnehmer liefen  „krönend“ vom Jakobsplatz zur „Straße der Menschenrechte“, um den Infostand der BGE Initiativen besuchen. Mit an Bord waren auch die „Piraten“ mit einem Infostand zum Thema.

Die heutige Aktion stieß auf positive Resonanz. Zahlreiche Bürger erklärten ihre Unterstützung für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Viele äußerten ihren Unmut über die jetzige Situation und sähen eine baldige Einführung des Grundeinkommens „lieber Heute, als Morgen!“

“ Ich bin alleinerziehend und arbeite Teilzeit. Letzten Monat habe ich wieder eine Information über meine mögliche Rente bekommen, das wird niemals ausreichen, so viel kann ich gar nicht arbeiten, dass das ausreicht. Es macht mir einfach Angst. Ein Grundeinkommen würde mir Sicherheit geben, auch allgemein.”

“Eine gute Idee“, meinte auch ein jüngerer Mann, “ Man müsste nach der Ausbildung nicht gleich jeden Job annehmen, ich würde dann vielleicht mein Fach-Abi noch machen.“